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Das sicherste Mittel gegen fast alles: ein Tag in der Natur!
Urlaub wie zu Großmutters Zeiten würden Kritiker vielleicht zu dem sagen, was uns in diesem Jahr bevorsteht. Denn die Drinks am Ballermann, der Surf-Urlaub auf Bali oder die Kreuzfahrt durchs Mittelmeer werden in diesem Sommer der Corona-Pandemie aller Wahrscheinlichkeit nach ausfallen. Nicht das wir sowas machen wollten oder je gemacht haben…. sind da eher die Vanlife Camper und Individualreisenden. Doch ich spreche hier mal für den Durchschnittsdeutschen.
Stattdessen: Wandern in der Natur vor der eigenen Haustüre als eine der wenigen Arten, seinen Urlaub zu verbringen. Langweilig? Auf keinen Fall. Unsere heimischen Wälder und Berge bieten mehr Abwechslungsreichtum als man denkt.
Unser erster Ausflug mit Bus in diesem Jahr und unser erster Campingausflug nach Corona führte uns nach Bad Bibra. Mit einem schnellen Auto von Leipzig aus in einer guten Stunde zu erreichen. Für uns mit Schildkötenbus „Morla“ ca. 2 Stunden.
Es fühlt sich noch etwas komisch an, nach den Lockerungen und mit Maske und Desinfektionsmittel im Gepäck sowas wie Unbeschwertheit zu verspüren. Doch wir freuten uns , ein paar Tage raus zu kommen.
Bad Bibra ist eine Kleinstadt im Burgenlandkreis im Süden Sachsen-Anhalts und ein staatlich anerkannter Erholungsort.
Ausgedehnte Waldgebiete, sanfte Hügelketten, tief eingeschnittene Bachtäler und gut ausgebaute Rad- und Wanderwege laden zum Entspannen und aktiven Erholen ein. Im Mittelalter schlug hier das Herz der deutschen Geschichte. Steinerne Zeugen aus dieser Zeit – wie die Eckartsburg, die Margareten-Kirche in Steinbach sowie das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben – sind lohnende Ausflugsziele. Ebenso die Himmelsscheibe von Nebra.
Unseren Campingplatz zu finden, war gar nicht schwer. Es gab nur einen.
Wer es rustikal mit etwas Ostcharme mag, ist hier genau richtig.
Campingplatz Bad Bibra
Webseite: http://www.campingplatz-bad-bibra.de/
Wir hatten einen tollen Stellplatz mit Ausblick und sogar Nachbarn aus dem Leipziger Umland.
Die Dialekte verschwimmen und es ist schön mal richtig ostdeutsch auf einem Campingplatz sprechen zu können.
Die Hygiene – und Sicherheitsbestimmungen hingen auch hier überall. Doch da der Campingplatz nicht so voll war, gab es nirgends Schlangenbildung und alles war entspannt.
Am nächsten Morgen gingen wir wandern.
Der nahe gelegene Wald war wunderschön. Wir nahmen den Böselstein-Rundweg. Entlang an der Himmelsleiter wandelten wir durch idyllische Auen inmitten eines dichten Mischwaldes.
Der aufgestellte Gedenkstein „Böselstein“ auf 281,5 m über dem Meeresspiegel mit schönem Blick auf Bad Bibra erinnert an den 1866 in der Schlacht bei Königsgrätz gefallenen Müllergesellen Julius Bösel.
Nach links erreicht man nach etwa 200 Metern den 1968 stillgelegten Kalksteintagebau. Links vorbei an dieser inzwischen durch Pionierpflanzengesellschaften renaturierten Fläche mit Kiefern, Sträuchern, Silberdisteln, Fransenenzian, Baldrian u.a. zweigt nach gut 300 Metern links talwärts der „Alte Naumburger Weg“ ab. Dieser Schotterweg führt wieder ins Tal bis zur B 176 (Kreisverkehr).
Hungrig vom Wandern warfen wir den Grill an , tranken leckren Wein aus der Saale -Unstrut -Region und ließen die Seele baumeln.
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