Dostojewskis “Der Spieler” –
Die beklemmende Gegenwärtigkeit von Roulettenburg
Es gibt Romane, die weit über 100 Jahre alt sind und trotzdem nichts an Aktualität verloren haben. Ein Paradebeispiel dieser Evergreens ist “Der Spieler”
von Fjodor Dostojewski, ein fein gezeichnetes Portrait eines Spielsüchtigen, das im fiktiven Roulettenburg angesiedelt ist.
Der Roman vermittelt nicht nur profunde Einblicke in die gesellschaftliche Situation Russlands um die Mitte des 19. Jahrhunderts,
sondern reißt den Leser auch unwiderstehlich mit in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele.
Die Handlung von “Der Spieler” dreht sich hauptsächlich um zwei Themenkreise: zerstörerische Spielsucht und eine komplizierte Liebesbeziehung.
Die präziseste Schilderung innerer Zerrissenheit die ich je gelesen habe…
Das Gesetz der Selbstzerstörung und das Gesetz der Selbsterhaltung sind in der Menschheit gleich stark!
Fjodor M. Dostojewski
Der Mensch ist unglücklich, weil er nicht weiß, daß er glücklich ist. Nur deshalb. Das ist alles, alles! Wer das erkennt, der wird gleich glücklich sein, sofort, im selben Augenblick.
Fjodor M. Dostojewski
„Vielleicht wird die Seele, wenn sie durch so viele Empfindungen hindurchgeht,nicht gesättigt davon, sondern nur gereizt und verlangt nach weiteren, immer stärkeren Empfindungen
bis zur endgültigen Erschöpfung.“ (Der Spieler)