Statement:
Nachdem das WGT und die diesjährigen Pfingsttage vorrüber sind, ziehe ich mein Resümee:
Ich war stolz mich in der Moritzbastei gleich auf 3 gemalten Bildern des Künstlers Frank Schletter gefunden zu haben, sowie in der Ausstellung „Gesichter des Wave Gotik Treffens“ vom Pfingstgeflüster dabei sein zu können und im Volkspalast bei der Obsession Bizarr für „Tourniquet CostumeArt“ und Ponycouture gelaufen zu sein.
Danke liebe Nika, nocheinmal an dieser Stelle!
Im gleichen Atemzug kann ich auch verkünden, dass dies wohl meine ziemlich letzte Modenschau gewesen ist.
Warum:
Ich bin zu alt für den Scheiß! Das hat nichts mit den tollen Designern und Künstlern zu tun, für die ich laufen durfte und die ich so kennen gelernt hab.
Ich hab keine Lust mehr auf unorganisierte und chaotische mehr oder weniger vorhandene Planungen… verschobene Zeitpläne und noch vieles mehr… was mir letztendlich den ganzen WGT-Samstag versaut.
Ich finde die Zustände der meisten Modenschauen mittlerweile unerträglich. Man ist der letzte Arsch als Model. Alles ist chaotisch und macht einen konfus.
Meist bin ich das einzige Model was Anmerkungen hat oder „meckert“. Frage mich dann immer haben die anderen Models nichts zu sagen oder ist es ihnen einfach egal?
Haben die keinen Anspruch an sich , an die Show, whatever? Da ich selbst die letzten 2 Jahre eine recht erfolgreiche Szene-Modenschau organisiert und koordiniert habe,
weiß ich dass es anders geht! Und ich mir diesen Zeitaufwand und Stress einfach nicht mehr geben muss.
Ich habe seit 2006 mit dem Modeln zu tun, vor der Kamera, auf Laufstegen, in Musikvideos oder Werbefilmen. War zeitweise Burlesque Tänzerin in einer Gruppe
und teilweise auch alleine mit Shows in ganz Deutschland unterwegs, Hab Theater gespielt mit einer freien Theatergruppe aus Leipzig, meistens Shakespeare.
Kostüme genäht und gebastelt…. Hatte zwischenzeitlich immer mal Stunden bei meinem richtigen Job abgegeben, um mehr Zeit für kreatives zu haben.
Da der Job zwar meinen Kühlschrank füllt, aber nicht die Erfüllung ist… Ein ewiger Zwiespalt zw. Kunst und Sicherheit 😀
Der Trubel der ganzen Jahre geht ja nicht spurlos an einem vorbei. Ich habe keine Lust mehr auf diese ganze Oberflächlichkeit und muss mich schon gar nicht über diverse Szenen definieren.
Ich kann inzwischen auf ein breites Spektrum meines künstlerischen Wirkens der letzten Jahre zurück blicken.
Sicher war die Fotographie dabei eine große Hilfe. Aber nun ist es an der Zeit Stück für Stück die Prioritäten anders zu legen.
Vlt. machen meine Nerven das auch einfach alles nicht mehr mit 😀 … scheiß Perfektionisten-Problem oder der Wandel der überall von statten geht.
Natürlich bin ich nach wie vor noch an anspruchsvollen Shootings und Projekten, vorallem im Bereich Schauspiel interessiert.
Aber es wird weniger werden und mein Anspruch ist einfach ein anderer bzw. höher und klarer.
Zum WGT:
25 Jahre gibt es dieses Festival nun schon und immer noch leidet es an alten Problemen denen man offenbar nicht Herr werden will.
Belantis…was soll ich dazu sagen. Die Idee ist nicht neu.Was ist mit der Szene passiert? Die Mehrzahl der Festivalbesucher haben dieses Event angenommen. Warum? Es war doch regelrecht schlecht. Keine Dekoration, keine adäquate Beleuchtung, Zusatzkosten für Parkplatz etc. und nur für ewiges Anstehen an den Fahrgeschäften? Nee, da kann man seine Zeit besser vertun. Sry, aber nun wird seitens der Veranstalter offiziell darüber nachgedacht den Mist jedes Jahr durchzuziehen.
Konzerte, gab es eine Menge, für meinen Geschmack mit sehr dürftigem Lineup und zu vielen Dopplungen. Immer mehr neue Veranstaltungsorte kommen dazu, Schlange stehen und am Ende nicht rein kommen… Prima! Es verläuft sich immer mehr und die allg. Stimmung unter den Leuten ist merkwürdig.
Das gab es soweit ich mich erinner in diesem Maße auch noch nicht. Rahmenprogramm, offizielles Programm, WGT-App. Worauf zum Henker soll man sich verbindlich stützen? Allein der Unterschied zw. WGT-Seite-Programm zu gedrucktem WGT-Programm zu WGT-App, gab es so massive Unstimmigkeiten, was zusätzlich frustrierte und irritierte. Es war teils nicht erkennbar was offizielles Programm und Rahmenprogramm war.
Essen & Getränke, sind in einem Maße verteuert worden wo ich mich ernsthaft frage wo das noch hinführen soll? Durchschnitts-„Frass“ ala überbackenes oder Fladenbrot auf kleinen Pappteller kostete 2015 noch 5,- €. In 2016 sollte man für diesen Mist 7,50 € berappen. Geht´s noch? Bei aller Liebe, da stimmt doch was nicht. Und zwar nicht nur bei den Leuten die das verkaufen, nein auch bei denen die sich das zu dem Preis andrehen lassen. Und ja, es gibt viele Alternativen in Leipzig für ähnliches Geld, besser zu speisen!
Fazit : Irritationen und Unstimmigkeiten in zu vielen Veranstalungsplänen führt zu Frustration. Der Kommerz hat die Szene durchdrungen, überall hält man die Taschen auf wo der geneigte Besucher entlang spaziert. Jeder in dieser Stadt will seinen Taler mit der schwarzen Meute machen.
Immer mehr extra Veranstaltungen, neben dem eigentlichen WGt, sodass man sich diesen Bändchen-Mainstream-Trubel tatsächlich einfach schenken kann.
Schade um den Treffen-Charakter…