Wege zum Glück soll es ja viele geben…
Glück ist ein vierblättriges Kleeblatt, ein Schornsteinfeger, ein Marienkäfer? Das Streben nach dem 1-Cent-Stück? Nein, Glück kann nicht in Formen gepresst werden. Glück sitzt viel tiefer.
Es geht nicht um das flüchtige Glück eines Lottogewinns, sondern um das Lebensglück und wie es manchmal auch erst gefunden wird, nachdem man sich durch so manches Tal gequält hat.
Das Glück hängt mit dem Seelenleben einer Person zusammen und nicht mit Äußerlichkeiten, wie Reichtum oder Erfolg, das wussten schon die frühen Philosophen.
Glück trage der Mensch im Herzen.
Glück ist „subjektives Wohlbefinden“
Glück fängt bei Wertschätzung und Dankbarkeit an. Lebendige Beziehungen zu anderen Menschen, ergo Liebe und Freundschaft oder auch „das Gefühl von Zugehörigkeit“ machen glücklich. Glück ist jedoch ein Kontrasterlebnis. Beziehungen bedeuten auch Konflikte, die notwendig sind, um ein stärkeres Bewusstsein für das Glücksgefühl zu entwickeln.
Wer kein Unglück kennt, weiß auch nicht, was es bedeutet glücklich zu sein.
Sinnliche Erfahrungen, wie warme Sonne auf der Haut fühlen, Meeresrauschen, bestimmte Gerüche , die einen zum Beispiel an den letzten Urlaub erinnern, lassen das persönliche
Glücksbarometer höher schlagen.
Nun möchte ich Euch von meinem persönlichen Glücksbarometer erzählen: – Ich habe das pure Glück erfühlt an meinem Hochzeitstag!
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Hochzeit , Liebe und totale Reizüberflutung an positiven Energien!
Mein Verlobter und ich gaben uns am 11.Mai 2018 standesamtlich das Ja-Wort. Es war ein traumhafter Tag, nahezu perfekt. Durch die freundliche Unterstützung unserer Trauzeugen und Familien wurde aller Stress von uns abgehalten. Aufgrund unserer gut organisierten Vorbereitungen, gab es auch keinen Grund zur Sorge. Es klappte alles reibungslos.
Noch nie hatte ich so viel Beautywahnsinn betrieben, mit Masken und Cremes und Nägelmaniküre. Am Tag vor der Hochzeit habe ich ein Detox- Entspannungbad genommen, um mich zu reinigen und ohne Altlasten in diesen neuen Lebensabschnitt zu gehen. Ich habe mich ganz bewusst zentriert.
Als ich dann am Tag der Hochzeit, bevor es los ging ( meine Trauzeugin war gerade die Blumen abholen) einen Moment allein hatte mit mir und im Kleid, kullerten ein paar Freudentränen.
Ich konnte nicht glauben, dass das grad wirklich passiert.
Mein Make up war mir super geglückt, die Frisur saß und das Kleid passte perfekt. Nie hätte ich gedacht, dass ich als Braut einmal so aussehen würde, aber es war genau richtig. Wunderschön!
Das war ich als Braut und ich als Mensch. Ich war nicht verkleidet, aber doch top gestylt. Die Mischung von Eleganz und Hippiecharme war geglückt.
Ich war total entspannt. Aufgeregt , aber entspannt.
Der Wunsch-Traum so vieler Frauen und ich darf es erleben! Ich bin noch heute unendlich dankbar! Und werde es wohl auch noch lange sein.
Als wir zum Standesamt fuhren, hoffte ich dass mein Verlobter es rechtzeitig schafft, nicht die Ringe vergessen hatte und keine Autopanne.
Doch es ging alles gut. Er war genauso aufgeregt wie ich, aber ein Blick genügte und wir wussten genau, dass alles so passiert wie es passieren soll.
Wir wollten unsere vor Aufregung schwitzigen Hände gar nicht mehr los lassen.
Meine Familie empfing mich und alle waren am strahlen. Die Sonne lachte mit uns um die Wette.
Alles war so positiv. Unsere Familien trafen aufeinander. Trotz so großer Gegensätze, war alles entspannt und friedlich.
Die Standesbeamtin war leider eine Fehlbestzung, aber davon ließen wir uns nicht den Tag ruinieren.
Wir haben im August bei unserer freien Trauung nocheinmal die Möglichkeit die Zeremonie selbst zu gestalten.
Dieser Tag ging so schnell vorbei und ich hab soviel gefühlt. Man kann das gar nicht in Worte fassen. Die Emotionen überrannten mich noch am späten Abend. Als wir längst verheiratet waren und etwas Ruhe eingekehrt war. Wir haben so viele liebe und persönliche Glückwünsche bekommen.
unter anderem Stand auf einer Karte :
„Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich.“ – Hermann Hesse
Es erschien mir erst etwas banal. Aber nein, es stimmt! Als die Liebe in mein Leben einzog und ich merkte das sie blieb und auf Gegenseitigkeit beruht… Ich mich dem Lieben ohne Zweifel hingeben konnte… Immer neue Wege entdeckte mit dem anderen und für sich selbst zu lieben…Gemeinsam zu wachsen und zu vertrauen… dann machte sich das Glück in meinem Leben breit. Jetzt nach der Hochzeit erst recht. Das gab uns nochmal so einen Schub in Richtung nächster Abschnitt, nächste Stufe, neues Level.
Die Tage nach der Hochzeit waren auch traumhaft. Totale Harmonie mit den Menschen die man lieb hat und gern um sich hat. Natur und Badesee … Sommer, Sonne, draußen sein.
Zum Schluss landete ein Marienkäfer auf mir … all das in seiner Gesamtheit hat mich spüren lassen, was wahres Glück ist.
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Noch ein paar Gedanken zur Ehe:
Langsam aber sicher haben sich die Lebensmodelle verändert.
War vor einigen Jahrzehnten die Ehe wie wir sie von unserer Eltern- und Großelterngeneration kennen, noch das einzig Wahre, so steht heute eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Verfügung. Individuell kann Mann und Frau entscheiden wie er/sie seine Hochzeit und seine Ehe gestalten und leben möchte.
Glück war früher oft zweitrangig und Funktionalität und Versorgung standen im Vordergrund . Die Frau war oft vom Mann abhängig und durfte keine eigenen Wege gehen. Der Ring am Finger ein Instrument der Knechtschaft.
Auf der Suche nach neuen Wegen, muss man auch das Modell Ehe in einem anderen Licht sehen. Wir befinden uns gerade in einem Wandlungsprozess und die Ehe erlebt einen neuen Frühling. Worte wie Gleichberechtigung, Respekt und Emanzipation spielen eine große Rolle. Die symbolische Bedeutung ist essentiell, denn heute wird nicht mehr aus Verpflichtung geheiratet, das Paar entscheidet sich freiwillig. Es ist gerade in Zeiten in denen es keine Garantie für etwas gibt, eine klare und bewusste Ansage „Ja“ zu einem Menschen zu sagen. „Ja“ ich möchte mein Leben mit dir verbringen, weil ich es will und weil ich dich liebe. Die Liebe ist die Basis – sozusagen das tragende Fundament. Die Partnerschaft ist geprägt von vielen Faktoren: Kommunikation, Vertrauen, Zusammenhalt, Nähe – Distanz, Organisation um nur einige zu nennen. Nicht immer steht das Liebesgefühl alleine im Vordergrund. Wichtig ist die Balance herzustellen zwischen den vielen Gefühlen. Zufriedenheit erlangen wir durch Ausgeglichenheit der Emotionen. Auf die Gefahr unromantisch zu wirken, finde ich, dass fundierte Vereinbarungen sehr wichtig sind für eine glückliche Beziehung. Vertrauen baut sich nicht auf Nichts auf. Loyalität, Verantwortung und faire Aufteilung der Organisation und finanzieller Background sind ebenso wichtig. Eine gesunde Streitkultur gehört auch dazu.
Bei aller Liebe und Romantik beruhigt es, wenn man vorbereitet ist, sich an gemeinsam Absprachen anlehnen kann und weiß, dass man auch im Krisenfall aufeinander vertrauen darf.
Kurz gesagt : Wenn die Vorraussetzungen stimmen, dann Traut Euch! Die Ehe ist nicht so staubig wie ihr Ruf!
Danke an Mascha Bogner für die tollen Fotos
instagram: @maschabogner