Im Laufe der Jahre hab ich oft meine Frisur geändert. Für mich als Hobbymodel und sich immer wieder neu entdeckender Mensch auch immmr ein steter Prozess der Selbstfindung und des ausprobierens.
Bereits im alten Ägypten legte man Wert auf das äußere Erscheinungsbild. Heute ist das nicht anders. Begegnen sich zwei Menschen zum ersten Mal, werden die Haare gleich nach dem Gesicht und noch vor Figur und Kleidung wahrgenommen und bewertet. Kein Wunder, dass wir Frauen Stunden damit verbringen können unseren Schopf in Szene zu setzen.
Es wird geschnitten, gefärbt, geflochten, toupiert und gestylt. Manchmal will es einfach nicht klappen und man kämpft gegen den Bad Hair-day an. Doch egal, wie wir das Haar tragen.
Es wirkt sich darauf aus, wie wir von unseren Mitmenschen wahrgenommen werden und damit hat das Haar indirekt auch Einfluss auf Job und Karriere.
Ich muss sagen rückblickend ist es so, dass ich mich mit den Dreads am wohlsten gefühlt habe. Es spiegelte wohl am ehesten meine innere Einstellung. There’s a Hippie in my heart…
Ich bekam viele Komplimente und wurde nicht als Tussi abgestempelt. Dazu war es super pflegeleicht für mich und ich konnte mal morgens aufstehen und hatte eine Frisur.
Jetzt mit den kurzen Haaren werde ich ernster genommen. Die Leute lächeln mich öfter an und ich wirke wohl sehr natürlich auf sie und seriös, zugänglicher…
Früher als ich auf bunte Strähnen stand und hochtoupierte Sidecut Frisuren, war das nicht so. Ich war ein Paradiesvogel. Einige male bekam ich auch Absagen bei Shooting-Jobs deswegen.
Die Leute schauen nur auf das was sie in dem Moment sehen, vlt. noch auf die letzten 3 deiner Portfolio Bilder, siehst du da zu unnatürlich oder punkig aus, wars das.
Sie können sich nicht vorstellen, dass du wandlungsfähig bist und das man mit Perücken oder Extensions so gut wie alles zaubern kann… du bekommst nen Stempel!
Noch ein paar Jahre zuvor hatte ich ein bischen zu blonde Locken und meist pin up Frisuren, auch im Alltag.
Wenn man so aussieht hat man es schwer als selbstbestimmte Frau ernst genommen zu werden. Ist leider so…
Nüchtern betrachtet sind Haare nichts anderes als Hornfäden.
Doch wenn man seinen Blick in Richtung Islam lenkt, spielt das Haar der Frau eine große Rolle und das verdecken dessen. Wie viele Debatten werden gefochten um das Thema Kopftuch…
Schaut man in den Koran, welcher hier fordert einen Fremden nur das nötigste (Prinzip der Keuschheit) zu zeigen. Von einem Kopftuch ist gar nicht mal wortwörtlich die Rede…
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Die Psychologin Marianne LaFrance von der Yale-Universität bestätigte wiederum den allgemeinen Eindruck, dass lange, glatte und blonde Haare die größte erotische Kraft haben.
Ihre Wirkung auf Männer hängt jedoch auch mit Assoziationen zusammen, wie jung, hell, golden wie Sonnenlicht. Blondinen – ob echt oder falsch – stehen allerdings immer auch unter dem Verdacht, egozentrisch und dumm zu sein.
Lange Zeit waren Kurzhaarfrisuren bei Frauen verpönt, wurden als jungenhaft beschrieben. Das ist nun vorbei, denn immer mehr Frauen tragen kurze Haare. Frauen mit kurzen Haaren werden mehrheitlich als intelligent und selbstbewusst empfunden. Nur dunkle, lange Locken schneiden schlecht ab: Ihre Trägerinnen hält die Mehrheit für unsicher.
Umgekehrt gilt das übrigens für Männer: Frauen halten blonde Männer für weniger intelligent und attraktiv als dunkelhaarige. Der Latino-Typ, er kommt in der Gunst anderer durchweg besser weg. Lange Haare werden bei Männern gerne als unkonventionell und verwegen gesehen.
Letztendlich sind Frisuren so individuell wie der Kopf der sie trägt und ob das schön ist, liegt im Auge des Betrachters.
eine kleine Retrospektive meiner Frisuren von 2010-2016:
Nachtrag: seit April 2017 Dreads