Vielen Menschen zaubert das Wort Reisen ein breites Lächeln ins Gesicht und ein Funkeln in die Augen. Sind die Strapazen der langen Planung und Vorbereitung erst einmal vorüber und rückt der Start der Reise immer näher, steht der Begriff für ein Leben voller Abenteuer, Freiheit und die Erfüllung eines großen Traums.
Es ist ein Leben außerhalb des Hamsterrads und abseits vom 9 to 5 Job. Manche Menschen begeben sich auf Weltreise, andere reisen „auf Zeit“ z.B. während einer Auszeit vom Alltag, dem sogenannten Sabbatical. Wieder andere Menschen ziehen los und kommen nie wieder.
Bei mir ist es so, dass ich mir eine Auszeit nehme. Eine Art Sabbatical… Ich werde 6 Wochen nach Namibia gehen.
Was ich mir erhoffe?
das es “klick” macht! Dass ich wunderschöne Erlebnisse haben werde und eine unvergessliche Zeit in einem Land in dem es immer warm ist.
Die persönliche Entwicklung steht ganz oben!
Ich erhoffe mir eine andere Wertschätzung zu erlangen für das Leben und die kleinen Dinge.
Ich erhoffe mir tiefe Zufriedenheit und ein Leuchten, was ich beibehalten werde.
Die Gewissheit, dass ich alles schaffen kann.
Genauso wie Gelassenheit und Ruhe , wie man sie nur in anderen Ländern findet. Fern von der deutschen Hektik und Disziplin.
Seit meiner Ausbildung habe ich immer gearbeitet. Wenn Urlaub, dann waren es maximal 3 Wochen. Das reicht nicht wirklich um ein anderes Land kennen zu lernen.
Die Welt ist groß und bunt und ich habe das Gefühl, dass ich noch viel zu wenig davon gesehen habe.
Fernweh trage ich schon lange in mir. Doch hätte ich mir vor ein paar Jahren noch nicht vorstellen können dieses auch alleine stillen zu können.
In meiner Vorstellung sah mein Sabbatical so aus, dass ich zusammen mit meinem Mann und unserem Bus per Roadtrip die Welt erkunde. Ein bisschen ala Hippie Trail Romantik.
Zwischendurch wollte ich ein paar Wochen nach Georgien und dort durch den Kaukasus reiten.
Ich hatte schon viele Pläne die aus Träumen resultierten und sich in der Ferne abspielten.
Doch jetzt habe ich beschlossen, dass die Zeit der Umsetzung gekommen ist.
Nach 2 Jahren Corona und zu Hause rum hängen, ohne große Reisen, bin ich 35 und habe keine Angst mehr meine Träume alleine zu verwirklichen. Der Wunsch etwas ganz anderes zu erleben und mal eine zeitlang das gewohnte abzulegen, war einfach größer.
Es gibt Tage da ertrage ich mein Hamsterrad nicht. Der Schweinehund ist riesig , der mich morgens davon abhält aufzustehen wenn der Wecker klingelt.
Der Alltag ist oft gleich. Die Arbeit erfüllt mich nicht. Ich brauche Abenteuer.
Abenteuer , die größer sind als am Wochenende ins Berghain zu gehen ( wenn es denn wieder geht) oder im Sommer auf ein Festival zu fahren. Abenteuer, die wirklich mein Bewusstsein verändern und mein Leben nachhaltig wundervoll bereichern.
Ich möchte nicht nur meinen Alltag aufbrechen , sondern mich!
Ich bin festgefahren in meinen eigenen Verhaltensmustern. Ich bin nach all den Jahren Leipzig und Großstadt immernoch etwas unbedarft in manchen Dingen.
Einen Orientierungssinn habe ich quasi nicht. Ich ging oft den Weg des geringen Wiederstandes und verließ meine Komfortzone eher selten.
Das soll nun anders werden. Ich werde alleine fliegen und 6 Wochen alleine in einem Land auf einer Farm (Gestüt) verbringen, wo hauptsächlich Englisch gesprochen wird.
Das mag für manch einen kein großes Ding sein. Aber für mich ist es ein riesen Schritt auf den ich mich wirklich sehr freue. Auch wenn die Angst das etwas schief geht natürlich mitschwingt.
Warum Nambia?
Nachdem ich beschlossen hatte , dass 2022 mein Reisejahr wird und es ein work and travel werden soll, war schnell klar, dass Pferde dabei sein müssen.
Die Arbeit mit Tieren und ein anderes Land vom Pferderücken aus erkunden, finde ich unglaublich spannend. Schließlich will ich ja nicht nur Urlaub machen. Ich will dort richtig leben und eintauchen.
Doch das Wo, war mir zunächst nicht so wichtig. Ich dachte eigentlich an Spanien oder Andalusien.
Auch war ich mir nicht sicher ob ich es über ein Programm buchen und organisieren lassen sollte oder auf eigene Faust… viele Fragen…
Bei einem Fotoshooting unterhielt ich mich mit einem Fotografen über meine Pläne und er schlug mir Namibia vor. Er erzählte mir, dass er vor einiger Zeit auf einem Gestüt war zum Fotos machen und es ihm unglaublich gut gefallen hat. Die Miteigentümerin sei eine Deutsche und sie nehmen dort Praktikanten, genannt „Equine Volunteer“. Die ganze Anlage sei ziemlich neu und schick und wie unglaublich beeindruckend Namibia sei.
Er vermittelte mir den Kontakt und schickte mir den Link zum Instagram Profil.
Kurze Zeit später war ich schockverliebt und nahm direkt Kontakt zu Annika auf.
Das Schreiben war sehr unkompliziert und super nett. Wir hatten schnell alles klar gemacht und ich fühlte mich gut aufgehoben. Die Hürde, dass meine Reise nun bis ans Ende der Welt gehen sollte (genaugenommen nach Dordabis , Sandwerf), war aber erstmal noch groß.
Die darauffolgende Zeit verbrachte ich damit mich über die Einreisebestimmungen zu belesen. Diese sind ja in Zeiten der Pandemie nicht ohne. Aber ein Visum brauch ich zum Glück nicht.
Eine Freistellung von der Arbeit brauchte ich aber. Da unser Personaldezernat super langsam ist, dauerte das tatsächlich mit am längsten.
Meine Planung der Reise dauerte ca. 5 Monate. Inzwischen habe ich fast alles zusammen und bin nun mit dem meisten durch. Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten. Ich werde den Monat März Urlaub nehmen und den Monat April die Freistellung beziehen.
Finanziell ist das Ganze auch nicht ohne. Schließlich muss ich neben den Flügen, den Aufenthalt dort zahlen, PCR Test trotz Impfung, Auslandskrankenversicherung, Handyguthaben, Kreditkarte, Auslandsimpfungen, Kram für die Reise, passende Garderobe, Reiseapotheke, genug Geld zurück legen für die Zeit der Freistellung in der ich kein Gehalt bekomme. Taschengeld für Ausflüge etc.
Kurz gesagt : Es ist schon ein teurer Spaß. Aber ich bin mir sicher, dass es das wert sein wird! Denn ich bin es mir wert 🙂
In 5 Wochen werde ich nun also in Namibia sein. So weit weg von zu Hause war ich noch nie. Doch je mehr ich mich mit dem Land beschäftige, desto mehr treibt mich die Faszination eines der schönsten Länder Afrikas zu bereisen, wo sich die Natur mit landschaftlichen Reizen und Vielfältigkeit überbietet.
Ebenso wilde Tiere in ihrem echten Lebensraum zu sehen, nicht nur im Zoo. Wann hat man schon mal diese Möglichkeit.
Ich denke aber auch das ich mit dem Appaloosa –Gestüt in Sandwerf eine gute Wahl getroffen habe. Traumhaft schöne Pferde , Alpacas und noch vieles mehr, in einer surrealen Umgebung… Farmleben pur! Ich hoffe auch noch ein paar Reiter skills in puncto Bodenarbeit und Freiheitstraining lernen zu können. Sowie auf tolle Ausritte durch den namibischen Busch.
Ich verfolge fast täglich den Blog und schaue was gerade dort passiert , um gut vorbereitet zu sein. Ich lese auch ein Buch über Namibia und schaue mir Dokus an. Auch eine Englisch- lern app habe ich auf dem Telefon.
In Sachen Vorbereitung geb ich mir alle Mühe und hoffe nichts vergessen zu haben.
Natürlich werde ich im Nachgang vlt. auch Währenddessen über meine Reise berichten und viele Fotos machen!
In diesem Sinne
Wünscht mir Glück!