Sozialer Umgang den Untergang geweiht…
oft dachte ich, ich hätte soziale Defizite und sei komisch oder unsozial…
doch langsam glaub ich die Leute wissen einfach nicht mehr was sich gehört.
Ich meine Grundsachen wie Bitte und Danke sollte doch jeder in seinem Vokabular enthalten haben.
Dinge Hinterfragen und überhaupt fähig sein grammatikalisch richtige Fragen zu stellen. Klare Ansagen machen! Nein Sagen Können! Respektvoller Umgang…
all das sind meiner Meinung nach Höflichkeitsfloskeln die nicht der Schnelllebigkeit der Zeiten zum Opfer fallen sollten.
Gründe dafür: Kollektive Unsicherheit, Kollektive Verblödung?
Mich macht es traurig und wütend das man in gewisser Weise Ohnmächtig dazu stehen muss.
Und sich diesem Mist auch nicht ganz entziehen kann, wenn man in diese Gesellschaft integriert ist…
Hieß es nicht irgendwann mal: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit?
Ging man nicht irgendwann mal gemeinsam auf die Straße um das Kollektiv vor Einschränkung und Willkür zu schützen? Für die Menschenrechte einzutreten?
Sowas wie wirkliche Kommunikation findet aber immer weniger statt.
Das Bewusstsein für Wertschätzung schwindet.
Genauso das Geben und Nehmen in jeder Lebenslage ausgewogen sein sollte.
In Zeiten von Facebook, Twitter und Co. halten es viele in ihrem „busy sein“ ,nicht mal für nötig zu antworten oder sich von selbst zu melden.
Was ja eigentlich ein Widerspruch ist… und normalerweise gar nicht erwähnenswert sein sollte…
Gehört es nicht zum guten Ton auch mal selbst in die Tasten zu hauen wenn ich mit einer Person in Kontakt bleiben will?
Schnell mal sein Essen fotografiert und einen Sinnlos-Kommentar geliked- wieder weg… on – off …
Aber was ist schon der Gute Ton, wo doch heute alle so „Smart“ sein wollen… Nicht jeder Fortschritt ist gut!
In Theodor Fontanes Effi Briest begann eine Auseinandersetzung mit preußischer Steifigkeit – zu Recht öffentlich zu werden.
In den Zeiten der 68er – zu denen ich leider nicht gehörte – wurden die letzten Überreste von Formen und Sitten atomisiert.
Frechheit siegt, ist eine Devise geworden, die weit vor dem Satz ‚Kleider machen Leute‘ steht. Und so langsam wünsche ich mir Einhalt in diesem Zerfall.
wer traut sich noch Formen zu wahren, auf einen gepflegten Umgang und guten Ton zu achten? Und diesen zu verteidigen?
Da diese lockere Art inzwischen zu einem eigenen Stil geworden ist, der nichts mehr würdigt,
was nicht einen selbst für den Moment befriedigt, – wird es immer schwerer überhaupt noch etwas von Würde aufrechtzuerhalten.