News!!!
Im Juli sind neue Fotos entstanden zu finden in der Galerie: „Summer of the 90’s reload“ von Sven Nowak
-aus einem eher spontanen Ausflug wurde ein kleines Shooting
coming soon: Themenbezogene Fotos aus dem Shooting im Rittergut Endschütz von Sven Nowak
es war ein sehr aufwendiges Themenshooting was uns allen einiges abverlangt hat.
Die Ergebnisse können sich sehen lassen:-) ich bin sehr stolz auf unsere Kunst!
Freut euch auf: „Roots of human nature“; “ Miracle Mirror“ ; „Raum-Traum-Alptraum“
ein kleiner Vorgeschmack:
Between what is said and not meant, and what is meant and not said, most of love is lost. (Khalil Gibran)
*
Frustrated? Yes. Why? Because it is impossible for me to be God -or the universal woman-and-man- or anything much.
I am what I feel and think and do. I want to express my being as fully as I can because I somewhere picked up the idea that
I could justify my being alive that way. But if I am to express what I am, I must have a standard of life,
a jumping off place, a technique – to make arbitrary and temporary organization of my own personal and pathetic little chaos.
I am just beginning to realize how false and provincial that standard, or jumping off place, must be.
That is what is so hard for me to face. (Sylvia Plath)
…
dive deep into the woods
in the hands of nature you find yourself!
in the arms of your parents you find the inner child
with deadly ears and broken wings…
(P.A. August2014)
Zur Ausstellungseröffnung am 12.08.2014, 18.00 Uhr mit Musik: Michael Plewinski laden wir Sie und Ihre Freunde in das Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig in den Wartebereich
des klinischen Arztdienstes recht herzlich ein
Verzauberten die Waldelfen im Juni noch den Garten des Heinrich-Budde-Hauses,
trieben sie ihren Schabernack vergangenes Wochenende erstmals in der
Arena am Panometer Leipzig –Ein Sommernachtstraum nach Shakespeare
Regie: Frank Schletter /TheaterPack
alle Termine im Spielplan
–> es war großartig und sehr gut besucht
und durch die beeindruckende Kulisse der Arena, ein wahrhaft gelebter Traum im Sommer 😉 Ich bin sehr dankbar das ich Teil dieses Schauspiels sein durfte.
Zusatz:
Am 6.9.2014 spielen wir nocheinmal im Schloß Püchau!!!
meine Worte zum Tag: 15min berühmt, Helden für einen Tag…der Mensch als Eintagsfliege… !
Wie mans nimmt, ist man als Mensch nicht viel mehr als eine Eintagsfliege.
ein verdammtes kleines Insekt! Heute wichtig, morgen nichtig!
Genauso zäh vor sich hin kriechend, erst weg wenn der Kopf ab ist.
Mit einem zu großen Gehirn gefangen im Lampenschirm. In dem wir immer wieder enden,
nachdem der Wunsch des Fliegens zum Licht mal wieder gescheitert ist.
Nicht jede gewonnene Erkenntnis bringt auch Weisheit mit sich.
Summend…summiert…addiert…wieder subtrahiert… exekutiert…ergo sum!
Sprache wird zu Summen… Summiertes Schweigen einer schnell lebenden Wegwerfgesellschaft.
Weggeworfen aber nicht zum Tode verurteilt.
***
Wir sind nicht die die immer nur verballert feiern,
wir sind auch die die mehr vom Leben wollen…
wir sind unzufrieden, bilden uns und bleiben radikal, haben zu große Pläne…
rate mal … (Egotronic)
Pro Substanz! das einzige gegen diese ganze Ignoranz!!!
Es ist wohl Shakespeares berühmteste Komödie:
Nachdem Hermia von ihrem Vater zu einer Heirat mit dem ihr unliebsamen Demetrius gezwungen wird,
flüchtet sie mit Lysander, in den sie eigentlich verliebt ist, in den Wald. Doch da tobt ein intriganter
Liebeskrieg zwischen dem Elfenkönigspaar Titania und Oberon.
Durch das Verwirrspiel von Puck verlieben sich plötzlich die falschen ineinander – oder doch die richtigen?
und manchmal… Hitzewallungen, depressive Stimmung, Müdigkeit…Der Magen zieht sich zusammen…
spontaner Antrieb, Anregbarkeit, Aktivität,Stimmung, gemütsmässige Reaktion–> Eitelgeschwür?
Eine angespannte hektische Stimmung…Verwirrtheit–> Perforiertes Geschwür und manchmal ist das Richtige nur einen Anruf entfernt…
Oh ja, ich war schon arm
Und war schon reich
Dachte alles ändert sich
Das meiste blieb gleich
Ich wollte das Spotlight
Und wollte den Fame
Dann hat ich ihn und wünschte
Mich würd keiner erkenn‘
Ich war schon oben
Und war schon unten
Hab überall mein Glück gesucht
Und nirgens gefunden
Und hab gelernt
Egal was ich hab, es ist nie das, was ich will
Und ich wollte immer so viele Optionen
sprich Möglichkeiten
Aber als sie dann da waren
Fiels so schwer mich zu entscheiden
Wieso denn nur dieses oder jenes?
Ich wollt‘ eigentlich n‘ bisschen von beidem
Doch scheinbar geht das nicht
Und genau davon rede ich:
Denn manchmal ist es schwer
Und manchmal auch leicht
Und manchmal musst du warten
Manchmal krichst dus auch gleich
Und manchmal bekommst dus
Doch willst es nicht mehr
Denn du jagst schon dem nächsten schönen Traum hinterher
(Samy Deluxe)
***
Der Mensch ist ein Blinder, der vom Sehen träumt.
(Friedrich Hebbel)
***
Was man feine Menschenkenntnis nennt, ist meistens nichts als Reflexion, Zurückstrahlung
eigener Schwachheiten von anderen.
(Georg Christoph Lichtenberg)
*** Arbeit, Plage, Mühe und Not ist allerdings ihr ganzes Leben hindurch das Los fast aller Menschen.
Aber wenn alle Wünsche, kaum entstanden, schon erfüllt wären; womit sollte dann das menschliche Leben ausgefüllt,
womit die Zeit zugebracht werden? Man versetze dies Geschlecht in ein Schlaraffenland, wo alles selbst wüchse und die Tauben gebraten
herumflögen, auch jeder seine Heißgeliebte alsbald fände und ohne Schwierigkeit erhielte. – Da werden die Menschen zum
Teil vor Langeweile sterben oder sich aufhängen, zum Teil aber einander bekriegen, würgen und morden und so sich mehr Leid
verursachen, als jetzt die Natur ihnen auferlegt. – Also für ein solches Geschlecht paßt kein anderer Schauplatz, keine anderes Dasein.
(Arthur Schopenhauer)
***
Ein Mensch ist so stark, wie er lustig sein kann.
(Carl Ludwig Schleich)
***
Dein Kerker bist du selbst
Die Welt, die hält dich nicht, du selber bist die Welt,
die dich in dir mit dir so stark gefangenhält.
Die Unruh‘ kommt von dir
Nichts ist, das dich bewegt, du selber bist das Rad,
das aus sich selbsten läuft und keine Ruhe hat.
(Friedrich von Spee)
***
Ich möchte zu Ehren der Menschheit gerne glauben, daß der Erdball mit unzähligen Menschen bevölkert
ist und sein wird, die Gutes tun. […] Setze ich die Menschen mit dem unermeßlichen Raum über
ihren Köpfen und unter ihren Füßen ins Verhältnis und mache auf diese Weise Ameisen aus ihnen,
die auf einem Hügel hin und her laufen, so scheint es mir, als verkleinerten sich ihre Tugenden
und Laster in derselben Proportion und schrumpften zu einem Nichts zusammen.
(Denis Diderot)
***
Der Mensch besteht aus zwei Teilen: einer wacht in der Dunkelheit, und der andere schläft im Licht.
(Khalil Gibran)
***
Der Mensch allein widerstrebt der Richtung der Gravitation: er möchte beständig nach oben – fallen.
(Friedrich Nietzsche)
***
Wer die Krankheit hat, keine Ungerechtigkeiten ertragen zu können, darf nicht zum Fenster hinaussehen
und muß die Stubentür zuschließen. Vielleicht tut er auch wohl, wenn er den Spiegel wegnimmt.
(Johann Gottfried Seume)
Die Engländerin Mary Lamb, die ihre kranken Eltern zeitweilig durch Näharbeiten allein ernährte, brachte 1796 in
einem jähen Anfall ihre Mutter mit dem Küchenmesser um. Die unbescholtene 31-Jährige kam sofort in die Psychiatrie.
Zufällig erlaubten es die Gesetze in jenem Jahr, Internierte nach Abklingen ihrer Psychose mit einer „lebenslangen
persönlichen Bürgschaft“ nach Haus zu entlassen. Marys jüngerer Bruder Charles übernahm diese Bürgschaft. 30 Jahre
lebten die beiden als geachtete, produktive Literaten in London zusammen:
Ihre Nacherzählungen der Shakespeare-Stücke werden noch heute gern gelesen. Immer wenn Mary einen neuen Anfall
von Manie nahen spürte – die sehr zurückgenommene Frau wurde dann redselig, witzig, brillant -,
ließ sie sich von ihrem Bruder in die Psychiatrie bringen, ebenso zu Beginn einer Depression. Auf Reisen
führte sie vorsorglich ihre Zwangsjacke mit sich.
Beispiele Kreativer:
* Lucia Joyce, begabte Ausdruckstänzerin, wegen wiederkehrender Tobsuchtsanfälle über 40 Jahre in der Anstalt;
* Martin Kippenberger, der hyperaktive, einfallsreiche Maler und Objektkünstler, der sich zu Tode trank,
bekannt durch den „Gekreuzigten Frosch“ oder die „Betrunkene Laterne“;
* Martha (Mete) Fontane, jene lustig-manische „Corinna“ in Theodor Fontanes Roman “
Frau Jenny Treibel“, die sich nach langen Jahren der Depression umbrachte;
* das Schriftsteller-Ehepaar Elias und Veza Canetti, dessen Briefwechsel mit Elias‘ Bruder Georges
zum ersten Mal zeigte, in welchem Stimmungstollhaus die beiden saßen: Veza hielt sich selbst für eine “
Melancholikerin, aber mit sehr manischen Zeiten“, fürchtete Elias‘ wiederkehrende manische Anfälle,
seine Lügengeschichten und Panikattacken; Elias wiederum war von Vezas Stimmungstiefs und Selbstmorddrohungen
stark beunruhigt.
–>In diesem Herbst kommen neue Biografien hinzu,
mehrere über Heinrich von Kleist und eine über den „Moby-Dick“-Autor Herman Melville.
Über Melville schreibt sein Biograf Andrew Delbanco:
„Seinen Glücksmomenten folgten jedoch häufig Depressionen …
Das Phänomen der manischen Depression war bei neoklassischen und romantischen Schriftstellern weitverbreitet …
Genies scheinen solchen Stimmungsumschwüngen in besonderem Maß unterworfen zu sein …“
Dies gilt auch für Kleist.
Was Depressionen sind, glauben wir zu wissen. Was aber ist Manie?
War Lucia Joyce manisch, als sie 24-jährig einen Stuhl nach ihrer Mutter schleuderte?
War sie manisch, als sie vor Liebesenttäuschung drei Tage lang reglos im Stupor auf der Couch lag?
Als sie ihrem Vater mehrfach das Telefonkabel durchschnitt, weil sie „früher berühmt werden“ wollte als er?
Als sie mit Schellackplatten, die ihr nicht gehörten, Diskuswerfen am Strand spielte und anschließend
auf einem Teppich, der ihr auch nicht gehörte, ein romantisches Torffeuer entzündete?
Oder ist Manie blanker Furor, jene kreative Wut, mit der Herman Melville seinen hasserfüllten Kapitän Ahab
entwickelte, totalitär, vernichtungssüchtig – das große Thema des 20. und des 21. Jahrhunderts,
wie Biograf Delbanco schreibt? Ein Furor, der dazu führte, dass nicht nur Moby Dick,
sondern auch Familie Melville des Lebens nicht mehr froh wurde:
Gattin Lizzie wollte ihren jähzornigen Ehemann mehr als einmal verlassen,
Sohn Malcolm brachte sich mit 18 Jahren um.
Ist Manie vielleicht –
wie bei Elias Canetti – der Drang, einen intensiven Bann über Menschen zu werfen,
tyrannisch, dogmatisch, erotisch, selbstbesessen? Oder ist es die Unart, wie bei Martin Kippenberger,
einem Gegenüber Beleidigungen an den Kopf zu werfen, um dann in nächtlichen Telefonaten der großen Einsamkeit
entfliehen zu wollen? Ist Manie der exorbitante Appetit, der Sylvia Plath und Melville nachgesagt wurde,
oder eher der große Durst?
Nehmen Maniker nur deshalb Stimulanzien, um ihre körpereigenen Highs zu verlängern,
beziehungsweise wieder zu erzeugen, wenn sie fehlen?
Was passiert, wenn zwei Maniker aufeinandertreffen?
Finden sie einander interessant? Oder abstoßend? Weinen sie vor Glück, ihresgleichen gefunden zu haben,
wie Melville bei Nathaniel Hawthorne, seinem vermeintlich Seelenverwandten?
Wie Kleist bei Henriette Vogel, über die er schreibt: „Eine Freundin … deren Seele wie ein junger Adler fliegt,
wie ich noch in meinem Leben nichts Ähnliches gefunden habe;
die meine Traurigkeit als eine höhere, festgewurzelte und unheilbare begreift“?
All dies sind Ausdrucksformen einer Erkrankung, die früher den diskriminierenden Namen „manischdepressives Irresein“ trug.
Heute heißt sie, medizinisch neutral, „Bipolare Störung“. Im angelsächsischen Sprachraum ist sie so bekannt wie die Geschichte der Mary Lamb,
wie das Leiden des romantischen Dichters Lord Byron, wie die Krankheit, die Ernest Hemingway in den Selbstmord trieb,
und Virginia Woolf, und Sylvia Plath. Hellsichtig hatte Plath 1958 über sich notiert, ihr Leben werde
„auf magische Weise von zwei elektrischen Strömen geführt, freudig-positiv der eine, verzweifelnd negativ der andere –
und derjenige, der gerade die Oberhand hat, dominiert mein Leben völlig“.
Es geht um ein Phänomen, das unabhängig von Epoche und Geschlecht Menschen befällt,
erbliche Disposition meist vorausgesetzt, ihnen auf der einen Seite begeisternde Manien beschert,
auf der anderen tiefe Depressionen. Oder die gefürchteten „mixed states“, die Gemischten Zustände, bei denen sich eine
„gereizte Manie“ oder eine „agitierte Depression“ zu Zornausbrüchen und zu Gewalttätigkeit gegen sich selbst und andere auswachsen kann.
Die Störung tritt in verschiedenen Schweregraden auf, als mehr oder weniger erträgliches Temperament
bis hin zur wiederkehrenden Psychose mit Sinnestäuschungen aller Art. Sie hat offenbar ein transpersonales Element
(Übertreibung, Zorn, Enthemmung), verstärkt aber auch die jeweils vorhandenen individuellen Züge,
bringt wie ein riesiger Dimmschalter all das zum Glühen und Explodieren, was jeweils schon ausgeprägt ist,
oder reduziert es in der Depression auf Beinahe-Null.
– Es ist die Krankheit der Kreativen.
Bipolare können die meiste Zeit ihres Lebens vollkommen normal sein. Ihre Luzidität bleibt sogar während ihrer Schübe erhalten,
was die Diagnose so schwierig macht. Aber auf dem Höhepunkt dieser Schübe, in denen sie wie ferngesteuert handeln,
sind sie verwirrt, gemütskrank, verrückt.
Ob die Bipolare Störung kreativ macht oder ein vorhandenes großes Talent zum Blühen bringt…
manchmal überaus rational, dann wieder schwärmerisch, mal heftig aufbrausend,
dann wieder sanft und gut.
Sie kann jedenfalls erheblich mehr sein als nur eine leichte Macke.
(Von Mulot, Sibylle)