Am Ende der Welt

Am Ende der Welt

In unserer Fantasie und in Filmen beginnt die Apokalypse immer mit einem lang erwarteten Ereignis – dem Start eines neuen Waffensystems, einem ausgebrochenen Virus
oder einem Zombie-Angriff.
Auf den Zusammenbruch folgt dann ein neuer, stabiler Zustand. Etwas passiert, und am Morgen danach schiebt man dann einen quietschenden Einkaufswagen über eine Autobahn an verlassenen Teslas vorbei – die abgesägte Schrotflinte im Anschlag.
Es gibt eine neue Welt und einen neuen Anfang.
Doch in der Wirklichkeit ist der Prozess schleppend und es gibt nichts mehr am Ende… Es hat schon begonnen.

Der katastrophale weltweite Klimawandel ist nämlich kein Ereignis, und wir warten auch nicht auf ihn oder bilden ihn uns ein. Er ist bereits mitten unter uns.
Das ist keine Panikmache, das ist Realität!

Im August 2018, in einem Sommer der Waldbrände und Hitzerekorde, brach erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen das stärkste und älteste Eis des Nordpolarmeers auf und leitete das letzte Kapitel der arktischen Todesspirale ein.
Wenn wir nicht bis 2020 unseren Kurs wechseln, laufen wir Gefahr, den Punkt zu verpassen, an dem wir einen ungebremsten Klimawandel noch verhindern können.“(Antonio Guterres).

Doch manchmal denke ich der Point of no return ist bereits erreicht… selbst wenn nicht, werden die Menschen ihren Kurs nicht ändern.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und gerade schlechte Gewohnheiten ablegen ist nicht seine Stärke.
Die Generationen nach uns werden nicht mehr viel tun können.

Große Teile der heute noch bewohnten Küstenregionen werden unter Wasser liegen und damit ebenso unbewohnbar sein wie die Waldgebiete und Wüsten der Äquatorregion, wo es zu heiß sein wird.
Weltweit werden die Menschen bereits unzählige örtliche und regionale Klimakatastrophen, große Wirtschaftskrisen und katastrophale Ernteausfälle erlitten haben. Sie haben sich an die willkürliche Gewalt durch wütende und
manchmal hungernde Menschen gewöhnt, die sich gegen die Regierungen auflehnen – die wiederum immer repressiver werden, um die Kontrolle zu behalten. Als Reaktion auf all diese politische, ökologische und ökonomische Instabilität
wird die ängstliche Weltbevölkerung wahrscheinlich ihre Freiheit gegen Versprechen von Sicherheit eingetauscht haben. Immer mehr Mauern werden gebaut, und die Staaten kämpfen um Ressourcen wie Trinkwasser,
die einst im Überfluss vorhanden waren. Der letzte große Klimawandel mit weltweiten Auswirkungen war die „kleine Eiszeit“ des 17. Jahrhunderts.
Sollten die politischen und sozialen Folgen der globalen Erwärmung mit diesem Umbruch vergleichbar sein, müssen wir mit ähnlich schlimmen Hungersnöten, Seuchen und Kriegen rechnen wie damals.

Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es aber noch schlimmer werden. All dies wird Tag für Tag, Monat für Monat und Jahr für Jahr geschehen. Sicherlich gibt es auch „Ereignisse“ wie diejenigen,
unter denen wir bereits im vergangenen Jahrzehnt gelitten haben – Hitzewellen, extrem zerstörerische Hurrikane, die Verlangsamung wichtiger atlantischer Meeresströmungen, politische Ereignisse wie der syrische Bürgerkrieg, die Flüchtlingskrise im Mittelmeerraum, die Aufstände der französischen Gelbwesten und so weiter. Aber mit der möglichen Ausnahme eines Atomkriegs werden wir wahrscheinlich kein globales „Ereignis“ erleben, das den erwarteten Übergang auslösen wird, den Klimawandel „real“ werden lässt und uns zwingt, unser Verhalten zu ändern.

Statt dessen wird sich die langsame Katastrophe der Gegenwart in den nächsten dreißig Jahren wohl einfach fortsetzen: Wir werden uns an jeden neuen Schock, jede neue Brutalität und jede „neue Normalität“ gewöhnen, bis wir eines Tages von unseren Bildschirmen aufschauen und uns in einem neuen dunklen Zeitalter wiederfinden – vorausgesetzt natürlich, dass wir nicht bereits dort sind.

Dies ist keine Apokalypse, auf die man sich vorbereiten, aus der man sich gewaltsam befreien oder vor der man sich verstecken kann. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, nach dem die Überlebenden ihre Welt wieder aufbauen können. In der Tat ist sie überhaupt kein „Ereignis“, sondern eine neue Welt, ein neues geologisches Zeitalter der Erdgeschichte, in dem unser Planet für die zweibeinigen Primaten, die wir Homo Sapiens nennen, vielleicht nicht mehr bewohnbar sein wird. Dies ist nicht unsere Zukunft, sondern unsere Gegenwart: eine Zeit des Wandels und des Streits, aus der kaum ein Ausweg erkennbar ist.

Unser Leben ist rund um Konzepte und Werte aufgebaut, die durch ein schweres Dilemma existenziell bedroht sind: Entweder verändern wir radikal das kollektive Leben der Menschen, indem wir fossile Brennstoffe aufgeben, oder, was wahrscheinlicher ist, unsere globale, fossilbetriebene und kapitalistische Zivilisation wird durch den Klimawandel beendet werden. Revolution oder Kollaps – auf jeden Fall dürfte das gute Leben, das wir kennen, dann zu Ende sein.

Denken wir daran, was wir alles für selbstverständlich halten: stetiges Wirtschaftswachstum; endlosen technologischen und moralischen Fortschritt; einen globalen Marktplatz, der in der Lage ist, alle möglichen menschlichen Bedürfnisse zu decken; einfache Transporte über enorme Distanzen; regelmäßige Reisen in fremde Länder; ganzjährigen Reichtum an landwirtschaftlichen Produkten; einen Überfluss an synthetischen Materialien für günstige und hochwertige Konsumgüter; klimatisierte Räume; für die menschliche Betrachtung geschützte Wildnis; Urlaub am Strand; Ferien in den Bergen; Skifahren; Kaffee am Morgen; ein Glas Wein am Abend; ein besseres Leben für unsere Kinder; Schutz vor Naturkatastrophen; sauberes Wasser im Überfluss; privates Eigentum an Häusern, Autos und Land; ein Selbst, das Sinn findet, indem es Erfahrungen, Objekte und Gefühle ansammelt; menschliche Freiheit, um wählen zu können, wo wir leben, wen wir lieben, was wir sein und was wir glauben möchten; den Glauben an einen stabilen klimatischen Hintergrund, vor dem sich unsere menschlichen Dramen abspielen. Nichts davon ist nachhaltig – zumindest nicht auf die Art, wie wir es heute erleben.

Der Klimawandel findet statt, soviel ist klar. Nicht klar ist, ob wir modernen Menschen die psychologischen und spirituellen Ressourcen besitzen, um mit dieser Herausforderung fertigwerden zu können. Bereits heute hat eine ganze Generation versucht, mit dieser Lage umgehen zu lernen, und das Ergebnis dieser Bemühungen ist immer noch ungewiss.
(Quelle: https://www.ipg-journal.de/regionen/global/artikel/detail/die-letzten-menschen-3557/)

Trotz dieser Erkenntnis, müssen wir weiter machen.

Doch im Hinterkopf die ein oder andere Vorsichtsmaßnahme ergreifen.

Infos dazu stehen hier:
https://ze.tt/so-rettet-dich-dein-festival-zeug-bei-der-apokalypse/

Was man jetzt schon tun kann: Verzicht lernen!
z.B. Verzicht auf Plastik (so gut es geht, ganz wird nicht möglich sein,wenn man nicht gerade im Wald lebt), Verzicht auf Fliegen, Verzicht auf Fleisch, Verzicht auf übermäßigen Konsum…
um nur ein paar zu nennen.

 

meine Botschaft: be prepared!