ein neuer Anfang

aller Anfang ist schwer… aber etwas neues zu schaffen, schafft auch immer Raum für neue Perspektiven.
Die nächste Stufe ist erreicht und wir können uns zufrieden auf die Schulter klopfen.

Es war ein langer Weg… Ich möchte behaupten das, dass Wohnungsthema eines der zentralsten für mich war in diesem Jahr bisher.
Ich will gar nicht daran denken wann ich das letzte mal mit so vielen Steinen im Weg habe kämpfen müssen.

Wenn nochmal jemand zu mir sagt : „ein Umzug , ach das ist doch nur Kartons von A nach B tragen“!  Dann muss ich der Person wohl leider den Kopf abreißen.

In der heutigen Zeit haben wir so viele Dinge die uns das Leben leichter machen, auf der anderen Seite wird aber alles immer schwerer und teurer.
Ich bin schon so einige male in meinem Leben umgezogen und ich möchte auch behaupten das ich gut organisieren kann, doch bei diesem Umzug konnte ich mich nicht
auf vertrautes Vorgehen verlassen. Sondern musste viel neu lernen und mich mit neuen Situationen auseinander setzen. Das meiste davon ist dem Zuwachs an Menschen
in der Großstadt und den steigenden Mieten geschuldet. Ich hoffe, dass wir nun nicht noch einmal umziehen und wenn, dann endlich in das lang ersehnte Eigenheim (Eigentumswohnung).

Man braucht unglaublich viel Kraft, Energie und Durchhaltevermögen! Am Ende dieses Weges lacht aber die Sonne, versprochen!
Wenn ich jetzt morgens meinen Kaffee trinke, in einer lichtdurchfluteten Wohnung, meinen Blick über die vielen Zimmerpflanzen, über die marokkanische Ecke Richtung Balkon nach draußen schweifen lasse, weiß ich, dass wir alles richtig gemacht haben.

Das größte Umdenken begann im Kopf mit dem Thema Verzicht und Minimalismus. Die neue Wohnung hat eben 10/12qm weniger als die alte.
Das macht sich schon bemerkbar und nicht nur ein bisschen.  Ausmisten ist das eine, aber dann zu merken, dass man nicht genug weg gegeben hat und immer noch zuviel Kram
unterzubringen ist , ist hart.
Wenig Dinge – was ist schon wenig? Wieviel ist wenig?

Wer braucht noch einen Fernseher in Zeiten von Netflix und Co., wo man alles übern Laptop streamen kann? Eigentlich niemand. Denn jeder schimpft doch eh über die Werbung.
Früher gab es beispielsweise das Röhrenfernsehgerät, Radio, Stereoanlage, Schallplatten, später CD‘s, irgendwann Videorecorder und Videokassetten zum Filme schauen. Dann noch die Bücher im Regal. All diese Dinge kann ich durchaus heute auch noch besitzen, ich muss es aber nicht. Heute besitze ich einen Laptop und Smartphone, habe einen Internetzugang, ein paar gute Boxen für den perfekten Klang und damit ist alles verfügbar. Wie wunderbar minimalistisch sieht das aus?
Ruckzuck wirkt die Wohnung, als sei kaum etwas drin. Dabei ist die Möglichkeit zu Unterhaltung und Information immer noch da. Bücher und DVD’s , sowie CD’s hat man ja heute eher aus sentimentalem Wert.

Diese Aufzählung kann man endlos weiter führen mit Küchenzubehör, Schränken, kitschiger Deko, sowie Klamotten und Schuhen.
Meine ganzen persönlichen Dinge befinden sich nun in 3 Schränken (plus Schuhschränke natürlich^^). Es kommt mir fast wieder vor wie damals, als ich alles in einem WG Zimmer
unterbringen musste. Ich glaube so radikal wie dieses mal habe ich noch nie ausgemistet.

Ich genieße es sehr, nicht mehr so viel Zeugs herumstehen zu haben. Dadurch habe ich die Möglichkeit, mich auf die wirklich wesentlichen physischen Besitztümer zu beschränken.
In kleinen Räumen ist so viel mehr Platz. Abstauben und aufräumen geht blitzschnell.
Jetzt wo alles an seinem Platz steht, empfinde ich den Verlust von Dingen nicht als negativ, sondern als Bereicherung.
Befreiung von Ballast. Es ist wirklich so!

Das Auge freut sich täglich in diese helle klare Wohnung zu blicken. Das schöne Farbkonzept und die vielen grünen Zimmerpflanzen zu sehen. Der Kopf freut sich über neue Zusammenhänge
die er verknüpfen muss. Neue Wege im Alltag etc.
Ich fühle mich erfrischt und auch wenn ich neuen Dingen gegenüber eher nicht so die Aufgeschlossenste bin, komme ich damit inzwischen ziemlich gut klar.
Ich würde behaupten das ist ein Stück weit achtsame Lebenskunst, sich selbst hin und wieder ins Neue unbekannte zu stürzen!

P.S.:Anmerkung: Ohne meinen Liebsten, der mir den Schubs gab, hätte ich das wohl nicht gemacht 😉 Deshalb geht großer Dank an ihn!
Er hatte es schwer mit mir in dieser Zeit. Aber wir haben dadurch auch wieder ein Stück mehr an uns und unseren Schwächen gearbeitet,
sowie Qualitäten und Stärken zu schätzen gelernt.


Manchmal haben wir die Kraft,

“Ja” zum Leben zu sagen.

Dann kehrt Frieden in uns ein
und macht uns ganz.
(Emerson)